TI in der Physiotherapie: Pflicht und Panik?
- Andy Yu
- Jul 17
- 2 min read
Updated: Jul 28

1. TI – das große Fragezeichen in der Praxis
Telematikinfrastruktur (TI) – allein das Wort verursacht bei vielen Praxisinhaber:innen Bauchschmerzen. Kaum ein Thema wird derzeit emotionaler diskutiert. Manche sprechen von Digitalisierungsschub, andere von Bürokratiemonster. Also TI in der Physiotherapie - sind Pflicht und Panik gerechtfertigt? Fakt ist: Die TI kommt auch in die Physiotherapie. Aber: Nicht alles, was gesetzlich geplant ist, ist schon Pflicht. Und nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll.
Dieser Artikel bringt Klarheit und zeigt, warum du dich nicht verrückt machen lassen musst.
2. Was ist die TI – und was bringt sie eigentlich?
Die Telematikinfrastruktur soll Gesundheitsdaten sicher und digital zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen austauschen. Sie ist das digitale Netz, das Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser, Krankenkassen – und eben auch Heilmittelpraxen – miteinander verbindet.
Geplante Anwendungen:
KIM (Kommunikation im Medizinwesen): sichere E-Mail zwischen Praxen und Kassen
eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung): für Physios nicht relevant
eRezept: für Arzneimittel, nicht für Heilmittel
ePA (elektronische Patientenakte): langfristig relevant, aktuell keine Pflicht
3. Was ist wirklich vorgeschrieben und ab wann?
Ab Januar 2026 besteht eine grundsätzliche Verpflichtung zur TI-Anbindung für Physiotherapiepraxen, die mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. ABER: Diese Verpflichtung ist noch nicht sanktionsbewehrt. Und viele Details – insbesondere zur Umsetzung und Technik – sind in der Praxis noch offen.
Wichtige Fakten:
Es gibt derzeit keine Strafen, wenn du noch nicht angeschlossen bist.
Viele Anbieter von Konnektoren, Kartenterminals oder KIM-Diensten sind noch nicht flächendeckend einsatzbereit.
Die Kassen akzeptieren aktuell auch Abrechnungen ohne TI-Anbindung.
Erwartung: Die Fristen könnten sich erneut verschieben. Schon jetzt ist klar: Die Umsetzung ist politisch und technisch komplexer als gedacht.
4. Warum du (noch) keinen Stress haben musst
Viele Praxen berichten von Verunsicherung, unklarem Support durch Dienstleister oder Technikproblemen. Kein Wunder: Die Systeme sind auf Ärzte zugeschnitten, nicht auf die Bedürfnisse von Heilmittelerbringer:innen.
Unsere Einschätzung:
Für den Praxisalltag bringt die TI aktuell kaum Mehrwert.
Viele digitale Anwendungen (z. B. KIM) sind noch nicht verpflichtend nutzbar.
Es ist viel wichtiger, dass deine Praxisorganisation intern funktioniert, bevor du dich um neue Schnittstellen bemühst.
5. TI ja – aber mit Plan
Wer heute schon vorbereitet sein will, sollte das mit Struktur tun. Die wichtigsten Schritte:
Internet stabilisieren: mindestens 50 Mbit/s, am besten Glasfaser oder Business-Tarif
Hardware prüfen: Kartenterminal, Konnektor, VPN-Zugang
Praxissoftware auswählen, die TI-kompatibel ist (wir beraten dich gern dazu)
Team informieren: Welche Aufgaben können delegiert werden? Was ändert sich?
Wir bieten dir eine einfache Lösung für TI-Anbindung, Dokumentation und Abrechnung aus einer Hand – inklusive Gründerberatung und technischem Support.
6. Fazit: Gelassen bleiben – aber gut informiert
Die TI kommt. Aber: Sie wird nicht über Nacht Pflicht. Wer sich strukturiert vorbereitet, behält den Überblick und spart sich unnötigen Stress. Lass dich nicht durch Schlagzeilen oder aggressive Anbieter verrückt machen. Setz lieber auf gute Planung, vernetzte Systeme und Partner, die deine Sprache sprechen.
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